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Gesundheitsnetzwerke

Rahmenbedingungen, Fallstricke und Optionen

Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei! Ob regional oder fachbezogen, Gesundheitsnetzwerke gewinnen immer mehr an Bedeutung. Von der Vernetzung von Haus- und Facharzpraxen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Reha-Zentren, Laboren etc. profitieren nicht nur die Patient:innen. Vor allem erleichtert sie den Behandler:innen selbst den fachlichen Austausch und die Zusammenarbeit. Doch wie baut man sich ein funktionierendes Netzwerk auf?

Netzwerken steigert Qualität, Zeiteffizienz und Zufriedenheit

Ein gut funktionierendes lokales Netzwerk kann Ärzt:innen bei der Behandlung Zeit sparen und die Qualität für Patient:innen verbessern. Darüber lassen sich beispielsweise leichter Überweisungen koordinieren, Befunde austauschen und Rat von Spezialist:innen einholen. Wer gut vernetzt ist, muss weniger Zeit mit Suchmaschinen und am Telefon verschwenden, sondern kann im Netzwerk die entsprechenden Fachkolleg:innen anfragen.

Auch über konkrete Praxisanwendungen hinaus haben Netzwerke ihre Stärken:

  • Diskutieren Sie neue Vorgaben, Therapien und Studienergebnisse.

  • Tauschen Sie Erfahrungen zu Organisatorischem, Abrechnung o.ä. aus.

  • Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit als Expert:in.

  • Finden Sie Fortbildungsmöglichkeiten, Qualitätszirkel oder zusätzliche Teilnehmende.

  • Schreiben Sie freie Stellen aus oder werben Sie passende Kontakte gezielt für Vakanzen an.

Mosaik aus 4 Medizinerinnen und Medizinern

Die Stärke der Netzwerke...

… liegt in der fachgebiets-übergreifenden Zusammenarbeit.

Wie finden Sie ein Netzwerk?

Heutzutage haben Mediziner:innen, Behandler:innen und Therapeut:innen eine Vielzahl an Möglichkeiten zum „Networking“. Bei Kongressen, Fachmessen, Seminaren oder Weiterbildungen lassen sich neue Kontakte knüpfen, um das eigene Netzwerk auszubauen. Bei Qualitätszirkeln trifft sich die Fach-Community zur Diskussion von Patientenfällen und -therapien. Ein eigenes Netzwerk aufzubauen und zu pflegen kostet natürlich Zeit. Einfacher und schneller ist es, auf ein bestehendes Netzwerk zurückzugreifen.

Der Vorteil regionaler Netzwerke: sie wachsen

So profitieren Sie nicht nur von Ihren persönlichen Kontakten, sondern auch von weiteren kompetenten Fachkolleg:innen, die andere Teilnehmende in das Netzwerk einbringen. Dass sich die neu gewonnenen Kontakte in Ihrer Nähe befinden, ist insbesondere für Überweisungen hilfreich.

Bei der Netzwerksuche digital denken

Doch was, wenn sich in unmittelbarer Nähe kein Netzwerk befindet, auf das man zurückgreifen kann, um sich über Behandlungen, Leitlinien, Indikationen und andere wichtige Themen auszutauschen? Oder wenn Sie es sich nicht leisten können, mehrere Tage außerhalb der Praxis auf einem Kongress zu verbringen, da Sie in der Zeit die Praxis schließen müssten?

Eine zeitsparende und ortsunabhängige Alternative sind digitale Netzwerke.

Soziale Netzwerke – Achtung Datenschutz und Schweigepflicht

Auch soziale Netzwerke erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit zum „Networking“. Laut einer Studie von Coliquio[1] nutzen 49 % aller Ärzt:innen soziale Netzwerke wie LinkedIn, Xing, Facebook & Co, um renommierten Fachleuten zu folgen, 40 % tauschen sich in Gruppen aus, 35 % auch direkt 1:1 mit Kontakten, und 36 % teilen oder kommentieren selbst medizinische/berufliche Inhalte.

Doch die fachlichen Diskussionen in sozialen Netzwerken sind mit Vorsicht zu genießen: Sie können schnell in einen Konflikt mit der ärztlichen Schweigepflicht geraten. Wenn Sie kein Risiko eingehen möchten, suchen Sie lieber geschlossene Ärzt:innen-Communities auf sicheren Plattformen auf.

DSGVO

Bei einer DSGVO-konformen Netzwerk-Plattform wie medflex können Sie sich der Einhaltung des Datenschutzes sicher sein.

Netiquette in digitalen Netzwerken

Das Networking ist geprägt von offener Kommunikation und gegenseitiger Wertschätzung aller Beteiligten. Es sollte selbstverständlich sein, dass der Kontakt mit den Netzwerk-Kolleg:innen auf Augenhöhe und mit ehrlichem Interesse stattfindet. Dies ist wesentliche Voraussetzung für berufliche Beziehungen, die Sie mit der Zeit vertiefen können. Auch in digitalen Netzwerken gelten bestimmte Verhaltensregeln für einen respektvollen Umgang miteinander.  

  1. Kollegial sein: Respektieren Sie unterschiedliche Meinungen und behalten Sie stets einen freundlichen Ton. Unterlassen Sie unsachgemäße Kommentare, Beleidigungen oder Diskriminierungen. Diskussionen sollten stets kontrovers und konstruktiv geführt werden.

  2. Evidenz liefern: Stützen Sie Ihr Wissen mit seriösen wissenschaftlichen Quellen.

  3. Umsicht bei sensiblen Daten: Gehen Sie vorsichtig mit sensiblen Daten um, halten Sie den Datenschutz ein und achten Sie auf DSGVO-Konformität des Netzwerks.

  4. Verfassen von Kommentaren und Beiträgen: Achten Sie beim Austausch von Beiträgen darauf, dass Sie neue Informationen verfassen und diese nicht bereits vorhanden sind. Schreiben Sie verständlich und beachten Sie Stil, Groß- und Kleinschreibung.

  5. Vorsicht mit Ironie, Zynismus und Sarkasmus: Ironisch verfasste Beiträge sollten markiert werden, um keine Missverständnisse hervorzurufen. Ihre Mimik und Gestik ist in schriftlichen Beiträgen nicht erkennbar, anders als bei Videogesprächen und telemedizinischen Konsilen.  

 Quelle:

(1) Coliquio, Neue Umfrage-Daten: So informieren sich Ärzte heute digital, 19.11.2021; https://www.coliquio-insights.de/so-informieren-sich-aerzte-heute

Leah Grunewald
Leah Grunewald
Leah, Jahrgang 1984, ist seit Oktober 2021 als Content Marketing Managerin bei medflex an Bord. Als Kommunikationsexpertin in der Health Care Branche spürt sie aktuelle Themen für die medflex Web-Seminare auf und befasst sich gerne mit der Telemedizin, Praxismarketing sowie dem Arztalltagsgeschehen.

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